Gödemann, Johann

männlich geschätzt 1600 -


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  • Name Gödemann, Johann  [1, 2
    Geboren geschätzt 1600  Dielmissen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Occupation Schulmeister in Dielmissen 
    Personen-Kennung I43195  Vennekohl
    Zuletzt bearbeitet am 7 Apr 2020 

    Kinder 
     1. Gödemann, Catharine Elisabeth,   geb. geschätzt 1640, Dielissen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    Zuletzt bearbeitet am 7 Apr 2020 
    Familien-Kennung F15746  Familienblatt  |  Familientafel

  • Quellen 
    1. [S50] STA Wolfenbüttel.
      Hof Nr.49, heute Alter Schulweg 7
      1754: Schulhaus
      Dorfbeschreibung von 1760 (Archivbez. 20 Alt 96 DB St. Arch. Wolfenbüttel): Schulhaus
      Schulhaus ist ein altes Gebäude und wurde an Theodor Vasel verkauft, nachdem die neue Schule 1890 / 1891 gebaut wurde und hat die Nr. 88. Die alte Schule ist im 1. Weltkrieg abgebrannt.
      1782 / 1851: Schulhaus
      1890: Alte Schule, Lehrer Rudolf Ahlbrecht
      um ca. 1914 im 1. Weltkrieg ist die alte Schule abgebrannt


    2. [S50] STA Wolfenbüttel.
      Über die Gründung unserer Schule ist leider nichts Bestimmtes festzustellen. Nach der Kirchen- und Schulordnung von 1569 sind wohl in etlichen namhaften und volkreichen Flecken deutsche Schulen eingerichtet worden, ob Dielmissen dabei war, weiß ich nicht. Der Schulmeister war zugleich Schulmeister in Dielmissen und Hunzen. Am 22.9. 1717 haben die Herren von Münchhausen vom Fürstlichen Consistotio das Recht erhalten, einen eigenen Schulmeister in Hunzen zu präsentieren.
      Im Januar 1578 schreibt der Superintendent Jacobi Javoii zu Halle an Esaias Krüger , den Generalsuperintent zu Alfeld , das Dielmissen und Hunzen, ein Haufen von heilloser Bauern, die Gottes Wort und Diener desselben geringer als ihre Hunde achten, leben also wie die Schweine. Deswegen wohl von Nöten, dass man ihnen bald wieder einen scharfen Schulmeister schicken sollte. (Quelle: Braunschweigsche Anzeiger vom 10.12.1757). Danach muss Dielmissen schon vor 1578 einen Schulmeister gehabt haben.
      1583 wurde ein Opfermann Namens Harmen Hundertmark genannt, der mit dem Pastor Conrad Vrithof in Streit gelebt hatte (Braunschweigscher Anzeiger vom 14.12.1757). Im Erbregister von 1580 Alt 216 heißt es: Harmen Hundertmark, ein Häuschen auf dem Kirchhof, hat dazu einen Morgen Rodland. Dieser war auch gleichzeitig Schulmeister.
      Offene Handschrift des Oppermanns Hermannus Hundertmarck zu Didelmißen vom 3. Januar 1583
      (Betr. Schuldienst in Dielmissen; Quelle: Kirchenchronik Halle 16. bis 18. Jahrhundert Seite 92).
      In diesem Schreiben verspricht Hermannus Hundertmarck, Oppermann zu Didelmißen, das er sein Amt in Dielmissen und Hunzen treu verrichten will, mit den Leuten singt und den Gottesdienst fleißig zu verrichten. Auch verpflichtet er sich, wenn jemand seine Kinder zu ihm in die Schule schickt, dass er sie nach seinem besten Können unterrichten und lehren will.
      Danach hat Dielmissen schon eine Schule. Wie sie zu dieser Zeit aussah, geht aus diesem Schreiben nicht hervor.
      Wie so oft wurde hier zu dem ursprünglichen Opfereidienst das Schulamt hinzugefügt. Darum gleichen die Einkünfte der ersten Schulmeister genau denen, die nach der reformatorischen Kirchenvisitation von 1542 schon für den Opfermann angegeben sind.
      Es bestand kein eigentlicher Schulzwang. Auch glaubten unsere Vorfahren, Lesen und Schreiben wäre entbehrlich. Darum ist es nicht zu verwundern, dass durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges die bescheidenen Anfänge wieder zerstört wurden.
      Erst die Schulordnungen des Herzogs August des Jüngeren aus den Jahren 1647 und 1651 verlangten, dass in allen Dörfern Schulen gebildet werden sollten.
      Der nächste für unseren Ort bekannte Schulmeister Johann Schünemann wurde im Jahre 1663 in der Kopfsteuerbeschreibung genannt.
      Ein Schulmeister Namens Flöther wurde vom Pastor Rudolph Westerum (war Pastor in Dielmissen von 1670 bis 1681), da beide von Hunzen von einer Kindtaufe gekommen sind, erschlagen. (Quelle: Braunschweigscher Anzeiger vom 14.12.1757). Darum muss Flöther in dieser Zeit Schulmeister in Dielmissen gewesen sein.
      Auch wird die alte Schule schon die Wohnung des Opfermanns gewesen sein, da sie in der Nähe der Kirche und Pfarre liegt und bereits 1760 als ein altes Gebäude mit angebautem Stall, mit Stroh gedeckt, bezeichnet wurde.
      Zur Schule gehörten 11 Morgen und nach der Vermessung 12 ½ Morgen Land und eine Wiese von 54 Ruten und 90 Fuß. An Vieh hatte er 1 Kuh und 2 Schweine. An Einnahmen hatte er laut Dorfbeschreibung von 1760 von den 10 Ackerleuten, 3 Halbspänner und 1 Großköther Nr. 1 Pag 49 (Hof Nr. 58) jährlich je 14 Himbten Roggen, von 14 Großköther je 14 Himbten Hafer, vom Großköther Nr. 11 Pag 69 (Hof Nr. 15) 2 Himbten Hafer, vom Kleinköther Nr. 10 Pag 87 (Hof Nr. 3) 1 Himbten Hafer. Nur der Großköther Nr. 16 Pag 76 (Hof Nr. 37) ist von dieser Abgabe frei.
      Der Unterricht war vor- und nachmittags, im Winter jeden Tag, im Sommer dagegen für die größeren Kinder nur an den Sonn- und Feiertagen, da sie das Vieh hüten mussten. Nach einer späteren Verordnung aus dem Jahre 1708 heißt es, dass die Kinder mit Ausnahme der Erntezeit auch im Sommer wenigstens 2 Stunden zur Schule kommen sollen ?damit die Kinderzucht nicht in Abgang gerate?. Aber diese Bestimmung wird kaum beachtet sein.
      Die alte Schule war auf dem Grundstück Nr. 49 gegenüber der Pfarre und ist im ersten Weltkrieg abgebrannt.
      In dieser Schule haben folgende Lehrer allein unterrichtet: Nur dem Namen nach bekannt ist der Lehrer Flöther. Über dessen tragisches Schicksal berichtet Pastor Guthe in den ?Braunschweigschen Anzeigen vom 14.12.1757?: 100. Stück unter Nachrichten von Hunzen: ?Ihm, dem Pastor Reinhard Temps, 1627 als Pastor in Dielmissen eingeführt, ist im Amte gefolgt Rudolf Westerum, der das Unglück gehabt hatte, seinen Schulmeister, namens Flöther, als beide von Hunzen von einer Kindtaufe gekommen, auf dem Hunzischen Anger tödlich zu schlagen, wovon er auch in 2 Tagen gestorben. Der Pastor hat sich darauf retirieret, und soll bei Bremen wiederum bedienstet worden sein?.
      Die Hunzer Kinder mussten zur Schule nach Dielmissen.
      Heinrich Jürgen Temps (1726-1750?) ein Enkel des Pastors Reinhard Temps. 1708 wurde Heinrich Jürgen Temps seinem Vater, dem Schulmeister von Dielmissen und Hunzen, ?aduingiret?. Dieser trat ihm den Schuldienst in Hunzen ab. Seit 1708 hat nun Hunzen den ersten Lehrer. Heinrich Jürgen Temps wohnte in Hunzen bis zum Tode seines Vaters 1726. Dann übernahm er die Stelle in Dielmissen.
      Johann Engelbrecht Schucht (1750-1794) 00 2.11.1752 Engel Catharine Temps. Das Kirchenbuch berichtet von ihm: Dieser ehrliche Mann ist hier 44 Jahre Schulmeister gewesen. Er starb an der Auszehrung, Alter 68 Jahre. Aus einem Schulberichte von 1767: des dasigen Schulmeisters Name Johann Engelbrecht Schucht, Leben und Wandel: ehrbar und folgsam, Fleiß und Methode: vernünftig und vorsichtig, Nebenarbeiten: schneidert: aber nur für sich.
      Johann Georg Engelke (1794-1811) starb am 20. Juli am Schlage im Alter von 44 Jahren. Des Abends legte er sich gesund zu Bette, und des Morgens fand man ihn todt.
      Johann Heinrich Conrad Blume 1811-1832.
      Heinrich Conrad Levin Blume, Sohn des J. H.Conrad Blume, 00 5.1.1837 Anne Marie Sophie Louise Kohlenberg
      * 16.4.1820, wanderte nach Worden / Illionois / USA aus. Er besitzt eine Farm in Worden / Illios / USA. Er ist dort auch Lehrer und Pastor. Am 24.2.1867 weihte er dort eine Kirche ein. Die Gemeinde ist ein Teil der Einwohner aus Dielmissen, Hunzen und anderen Teilen Deutschlands. Er predigte jeden 2. Sonntag und bekam dafür 70 Dollar und war 5 Monate im Jahr Lehrer, 5 Tage in der Woche mit 9 Stunden am Tag. Dafür bekam er 200 Dollar. Da die Gemeinde klein war, wurde der Schulunterricht später auf drei Tage in der Woche reduziert und das ganze Gehalt auf 200 Dollar reduziert.
      1842: Beschwerde gegen den Schullehrer Blume in Dielmissen und die entstandenen Differenzen zwischen dem Pastor Schmacke zu Dielmissen und dem Schullehrer Blume
      1848 war ein Verfahren gegen den Schullehrer Levin Blume aus Dielmissen wegen Körperverletzung durch Schlagen des nicht zur Dielmisser Schule gehörenden 14-jährigen Fritz Fischer aus Hunzen.
      Friedrich Ernst Christoph Drude starb 1861 an Gehirnschlag im Alter von 37 Jahren. Er hinterließ vier unmündige Kinder.
      Karl August Wilhelm Huchthausen 1861-1879. 1867 hat er den Sohn des Forstwarts Schliecker über das zulässige Maß hinaus bestraft. Die Zeitschrift für Rechtspflege von 1867 beschäftigte sich in dem Artikel (Das Züchtigungsrecht in den Schulen) mit dieser Angelegenheit. Er wird 1879 wegen Trunkenheit entlassen.
      Kantor Rudolf Ahlbrecht 1879-1921. In den Jahren 1890 / 91 wurde die neue Schule gebaut. 1924 bekam sie bereits ein neues Dach.