Der Abflug in den Karwendel über den wilden Kaiser verlief problemlos. Im Karwendel bin ich nach Wolken geflogen und habe mir damit einen schönen Umweg eingehandelt.

In den Miemingern angekommen, sieht es über Tschirgant und Venetberg besser aus. So wurde das Projekt Parseier Spitze durch das Projekt Engadin ersetzt. Als mich Roland Henz am Venetberg einholte, war ich überrascht und doch ein wenig stolz, denn ich hatte ihn bereits weit vor mir vermutet. Zusammen sind wir dann recht schnell bis zum Piz Nuna vorgeflogen.

Der erste Eindruck vom Engadin war überwältigend. Es lag in einem gleißendem Licht wie ich es bisher selten gesehen habe und ich hatte gar keine Zeit mich genauer umzuschauen. Wo sind die wenigen Landeäcker, wie sehen die Berge aus, wo liegen die Orte. Dank Roland gab es nur eines: Weiter!

Schnell waren wir am Piz Nuna, wo einige Adler uns die Thermik bis auf 4200m wiesen. Der Weg nach Osten zum Vintschgau war in der großen Höhe leicht ausgemacht und der Ofenpass schnell erreicht. Die hohen Berge waren schroff und kahl und lagen im gleißendem Licht, die Seen waren tiefblau. Die Querung vom Piz Terza zum hohen Kreuzjoch war in der Höhe problemlos. Im Vintschgau gab es ein Schauer am Eingang des Schnalstales und an der Gfallwand, was ich aber prima umfliegen konnte. Wegen der üppigen Höhe war es nicht nötig, sich Gedanken über die wenigen Außenlandemöglichkeiten im Vinschau zu machen.

Der Weiterflug bis zum Jaufen Pass war problemlos, dort ging es auch wieder hinauf. Die bewährte Thermik an der Plitsch-Alpe bei Sterzing hat wieder gut funktioniert. Leider habe ich mich hier entschieden, wieder auf die Alpen-Nordseite zurückzukehren. Ich hätte auch am Felbertauern noch queren können. Hätte ich doch wenigstens das Ziel Grimming konsequent im Auge behalten! Am Ende hatte ich Schwierigkeiten, noch irgendwie einen Flugweg zu finden, der mir weitere Punkte eingebracht hätte. Es wäre mehr drin gewesen!